Exzellenzstrategie: Was Exzellenzcluster für den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt bedeuten
Forschungsstark, vernetzt, international. Sachsen-Anhalt ist schon jetzt ein Wissenschafts- und Forschungsstandort mit einer gut ausgebauten Infrastruktur. Mit den beiden renommierten Universitäten Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, den vier Hochschulen für angewandte Wissenschaften, der Kunsthochschule Burg Giebichenstein und vielen wichtigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist das Land reich an zukunftsweisenden Projekten, anwendungsorientierten Innovationen und internationaler Reputation.

„Es ist geschafft! Sachsen-Anhalts Wissenschaftslandschaft trägt endlich auch offiziell das Gütesiegel ‚exzellent. Zwanzig Jahre nach Start der 2005 von Bund und Ländern ausgelobten Exzellenzinitiative ist Sachsen-Anhalt nun auch auf diesem Parkett der Spitzenforschung sichtbar. Mit der erstmaligen Exzellenzcluster-Förderung an der Uni Halle und dem Erreichen der Endrunde des Wettbewerbs auch durch den Antrag der Uni Magdeburg werden deutliche Ausrufezeichen gesetzt, die auch für einen weiteren Ausbau von Spitzenforschung im Lande mit nationaler wie internationaler Vernetzung sprechen. Dabei wollen wir auch prüfen, inwieweit die im Wettbewerb diesmal noch nicht erfolgreichen Anträge aus unseren Universitäten in anderem Format weiterverfolgt werden können. Vorbereitung und Erfolg in der Exzellenzstrategie 2025 sind sichtbarer Ausdruck der Leistungsfähigkeit unseres Wissenschaftssystems in Sachsen-Anhalt. Und sie zeigen: Wissenschaft braucht Verlässlichkeit und Vertrauen durch die Politik! Sie sind unverzichtbare Voraussetzungen des Erfolges, nicht nur in der Spitzenforschung!“
Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt
Zukunftsfähige Forschungsfelder stärken – mit verlässlicher Finanzierung, wissenschaftlicher Vernetzung und noch mehr internationaler Sichtbarkeit
Damit Sachsen-Anhalt sich auch in Zukunft im mitunter harten internationalen Wettbewerb in Forschung und Wissenschaft positionieren und ein noch immer bestehendes Ost-West-Gefälle ausgleichen kann, möchte das Land gemeinsam mit allen Beteiligten die bereits international ausgewiesenen zukunftsfähigen Forschungsfelder weiter stärken, die Vernetzung der Hochschulen mit außeruniversitärer Forschung weiter ausbauen sowie Kompetenzzentren, Forschungsnetzwerke und -cluster aufbauen und weiterentwickeln. Denn natürlich verhält es sich so: Wo Spitzenforschung bereits etabliert ist, da zieht sie auch weitere Spitzenforschende aus dem In- und Ausland an. Daher unterstützt das Land die Universitäten beispielsweise beim Einwerben von neuen Sonderforschungsbereichen.
Ein weiterer wichtiger Motor ist die Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Seit 2022 hat das Wissenschaftsministerium den Universitäten insgesamt 21 Millionen Euro zusätzlich für die Entwicklung von Exzellenzinitiativen bereitgestellt. Von den vier vom Ministerium geförderten Antragsskizzen war die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) erfolgreich und erhielt am 22. Mai 2025 den Zuschlag für ein Exzellenz-Cluster.
Die MLU konnte sich mit dem „Center for Chiral Electronics“ durchsetzen, das gemeinsam mit der Freien Universität Berlin, der Universität Regensburg und dem Max-Planck-Institut für Mikrostrukturphysik in Halle beantragt wurde. Das Projekt startet Anfang 2026 und wird von Bund und Ländern in den kommenden sieben Jahren mit bis zu 64,5 Millionen Euro gefördert. Im Zentrum stehen neue Materialien und Konzepte für ultraschnelle, energieeffiziente Elektronik, inspiriert von der Natur und dem Prinzip der Chiralität.
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OvGU) war mit ihrer Cluster-Initiative „SmartProSys“ in der finalen Wettbewerbsrunde nicht erfolgreich. Das Projekt fokussierte sich auf die nachhaltige Umgestaltung chemischer und biotechnologischer Produktionsprozesse auf Grundlage einer grünen Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff. Trotz der negativen Entscheidung plant die Uni Magdeburg, diesen zukunftsweisenden Forschungsschwerpunkt mit Unterstützung des Wissenschaftsministeriums weiterzuentwickeln.
Insgesamt wurden in der aktuellen Runde des Exzellenz-Wettbewerbs 98 Vollanträge begutachtet. Die Entscheidung zur Förderung traf eine Exzellenzkommission aus Vertreterinnen und Vertretern von internationaler Forschung, Bund und Ländern. Im Erfolgsfall kann ein Exzellenzcluster für sieben Jahre mit jährlich bis zu zehn Millionen Euro gefördert werden, mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere sieben Jahre.
Wissenschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann betonte die Bedeutung dieser Erfolge für Sachsen-Anhalt und die internationale Wahrnehmung der Wissenschaft in Ostdeutschland. Die Unterstützung durch das Wissenschaftsministerium seit 2022 hat sich ausgezahlt und zeigt die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftssystems in Sachsen-Anhalt.
Status Exzellenzcluster bringt mehr Attraktivität für Studierende, den wissenschaftlichen Nachwuchs und Forschungspartner
Unabhängig vom Erfolg der eingereichten Projektskizzen werden die für die Bewerbung als Exzellenzcluster erarbeiteten Konzepte die Entwicklung der jeweiligen Forschungsschwerpunkte weiterbringen. Nicht zu unterschätzen ist zudem das mit dem Titel verbundene Renommee. Denn in der Regel führt ein Status der Exzellenz zu einer besseren Reputation und somit zu einer höheren Attraktivität für die weltweit besten Forschungspartner, für den wissenschaftlichen Nachwuchs und auch für Studierende.